Dienstag, 14. Juli 2015
Und weiter gehts
Muss wohl eine der Phasen im Leben sein wo ständig was passieren muss oder das Universum mag mich einfach nicht wer weiß.
Heute Morgen hatte sich Besuch angekündigt,meine Tochter und meine Enkelin eigentlich immer eine tolle Sache.
Nach etwa einer Stunde beklagt sich meine Tochter über heftige Schmerzen im Magenbereich.Da sie sich schon einige Jahre damit plagt und schon mehrfach im Krankenhaus war deswegen einigten wir uns schnell darauf das sie ihren Frauenarzt anrufen sollte.Gesagt getan und innerhalb von zwei Minuten war die Planung für den Tag im Eimer.
Anziehen,alles stehen und liegenlassen und ab zum Gynäkologen.
Dort angekommen wusste ich nicht was die Damen im Wartezimmer mehr verwirrte ,meine Enkelin oder ich😀
Nach ca. 2Stunden Wartezeit durfte meine Tochter endlich zur Frau Doktor während ich mit meiner Enkelin auf dem Boden des Wartezimmers eine Holzeisenbahn aufbaute.
Nach einigen Minuten war klar das der Weg direkt ins Krankenhaus führte.
Also ab dahin und wieder stundenlang warten.
Nach insgesamt 6/7 Stunden war das Drama dann perfekt sie musste direkt im Krankenhaus bleiben.
Unsere Kleine haben wir mit zu uns genommen und schon am Dienstag morgen ist unsere Tochter operiert worden.
Die lapidare Erklärung für die Schmerzen war wohl das der Blinddarm statt übliche 3,5 cm etwa 12 cm lang war.Erstaunlich das dieser Umstand den letzten beiden Krankenhäusern entgangen ist.
Zum Glück habe ich im Moment Urlaub was die Sache für alle einfacher macht.Nach jetzt drei Tagen Dauerbespassung für meine dreijährige Enkelin war ich echt froh zu hören das meine Tochter morgen das Krankenhaus verlassen darf.
Fürs Wochenende ist Ruhe und lesen angedacht wenn möglich ohne Kontakt zum Rest der Menschheit.
Natürlich nur wenn bis dahin nicht irgendwas aussergewöhnliches passiert.
Das Leben ist halt unberechenbar macht das ganze zwar interessant aber kann von Zeit zu Zeit auch anstrengend sein.
Mal schauen was kommt.

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Samstag, 4. Juli 2015
Familie next Chapter
Nachdem jetzt einige Wochen ins Land gegangen sind seitdem Geburtstag und dem Sturz meines Schwiegervaters ist mal wieder Zeit zu reflektieren.
Nach einigen Tagen wurde klar das ein Schlaganfall für den Sturz verantwortlich war.Mir war sofort klar das die Konsequenzen für meine Frau und meinen Schwager weitreichend werden würden.
In den ersten Tagen ging es noch um die Versorgung mit Klamotten,Zigaretten und allem was man sonst so braucht im Krankenhaus.Als das Wort Patientenverfügung zum erstenmal gefallen war bestätigten sich meine Befürchtungen.
Man organisierte für den ersten Sonntag des Krankenhaus-Aufenthaltes ein Krisen/Familientreffen.
Mein Schwager hatte auf unseren Rat gehört und war mit seiner Frau im Kurzurlaub gewesen hat uns sehr gefreut.War aber schnell verflogen als jetzt wo es wichtig war die Keule kam.
Als eins von nur zwei leiblichen Kindern hielt er es nicht für nötig zu erscheinen und schlimmer noch war der Kommentar "Er sei im Krankenhaus ja gut aufgehoben und Geld sei bei ihm sowieso nicht zu holen"
Entsetzen und Wut machten sich bei mir breit und meine Frau war maßlos enttäuscht das ihr Bruder sie in dieser Situation einfach im Stich ließ.
Das Leben ist häufig komisch und überraschend denn einer der beiden Stiefbrüder engagierte sich von Beginn an im selben Maß wie meine Frau.
Überraschend weil es der war zu dem wir länger keinen Kontakt hatten während der zweite(der wohl gemerkt bei meinem Schwiegervater wohnhaft war),schon zwei Tage brauchte um mal das nötigste an Klamotten ins KH zu bringen.
Was folgte waren drei Wochen Besuche,Behördengänge,Gespräche mit Ärzten und der Gedanke das wohl eine neue Wohnsituation geschaffen werden müsste.
Während meine Frau und ich vor Ort und im Krankenhaus quasi stationiert waren suchte mein Stief-Schwager nach einer Wohnung was während des Reha-Aufenthaltes meines Schwiegervaters schließlich gelungen war.
Die ca. 8 Wochen waren für meine Frau extrem anstrengend sowohl körperlich wie auch emotional und finanziell.Obwohl ich ihr stets zur Seite gestanden bin konnte ich sehen wie sie unter der Situation zu leiden hatte. Meine Wut auf den Teil der Familie der durch Abwesenheit glänzte wird ständig größer auch wenn jetzt das gröbste hinter uns liegt.
Mein Schwiegervater hat eine hübsche neue Wohnung die auf seine Möglichkeiten zugeschnitten ist und er fühlt sich dort sauwohl.
Ich bin am überlegen die zwei Herren deren Interesse an ihrem Vater/Stiefvater gegen Null geht zur Rede zu stellen.Oder anzuschreien,anzuklagen,irgendetwas zu tun das sie aufweckt.
Wüsste ich das es helfen würde ich wäre sofort dabei,da es aber unwahrscheinlich ist lasse ich das um meiner Frau eine weitere Enttäuschung zu ersparen.
Ich bin Scheidungskind mein Vater starb einsam als ich dreißig war.In den 23 Jahren zuvor hatte ich ihn nur drei oder viermal gesehen und das wird mich immer beschäftigen.
Gerade deshalb verstehe ich nicht wie man seine Eltern in der Not im Stich lassen kann.
Ich wünsche mir das meine Kinder eines Tages dieselbe Kraft für uns aufbringen wie meine Frau jetzt für ihren Vater.
Ich bin beeindruckt und stolz an der Seite dieser wunderbaren Frau Leben zu dürfen.
Selbst nach 26 Jahren Beziehung und 22 Jahren Ehe überrascht sie mich noch.
Während ich das schreibe schläft sie schon lange ;)
Glück ist einen solchen Menschen begleiten zu dürfen auf dem holprigen Weg durchs Leben und alles andere wird dadurch machbar und erscheint nie hoffnungslos.
Alles materielle,Status uä. wird überbewertet !!
Wer das ähnlich sieht oder vielleicht komplett anders denkt darf das gerne hier berichten.
Es würde mich interessieren wie ihr das seht.

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Dienstag, 26. Mai 2015
Muss wohl doch sein
Leider kommen wir nicht ohne Formalitäten und Behördenkrempel aus.Da meine Frau die leibliche Tochter ist geht's jetzt um Patientenverfügung,Pflege- und Generalvollmachten.
Parallel die Einsicht das eine geeignete Wohnung gefunden werden muss die auf die gesundheitlichen Bedürfnisse meines Schwiegervaters ausgerichtet ist.
Am besten sollte das ganze in nur vier Wochen erledigt sein.Das wäre das Zeitfenster vom jetzigen Krankenhausaufenthalt und die anschließende Reha bis er wieder ins normale Leben entlassen wird.
Für Berufstätige Menschen die nebenher noch einen (Erwachsenen) Sohn Zuhause wohnen haben und Junge Großeltern sind ist das schon eine sehr Grenzwertige Belastung.Freizeit ist quasi ein Fremdwort,Abends ist man regelmäßig kaputt und die eigenen Bedürfnisse stehen ganz hinten an.
Persönlich etwas belastend ist für mich das ich ständig Prioritäten abwägen muss.Der immense Grad meiner Rückenschmerzen lässt mich vermuten das ich wieder eine Entzündung in den Lendenwirbeln habe eine ganz unangenehme Geschichte aber zum Arzt kann ich nicht gehen.
Zum einen werde ich vermutlich den Arbeitsplatz wechseln und will deshalb nicht krank fehlen und außerdem könnte ich bei einer Krankmeldung meine Frau nicht voll unterstützen.
Tabletten möchte ich auch nicht nehmen hab letztes Jahr drei Monate welche nehmen müssen und mit Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt.
Was bleibt ist den Schmerz zu ertragen,weiter zu arbeiten und meiner Frau zur Seite zu stehen in dieser anstrengenden Zeit.Meist gelingt mir das sogar mit einem Lächeln im Gesicht und in allen wichtigen Angelegenheiten in denen meine Frau oft sehr emotional reagiert stehe ich als recht rationaler und souveräner Gesprächspartner für alle Belange zur Verfügung.
Nur etwas Vorsicht muss ich walten lassen denn vor allem Abends wenn alle schlafen trifft mich die Erschöpfung,der Schmerz und die Angst wie eine Keule.
Ich liege da wissend das ich schlafen müsste und überlege wie ich wohl den nächsten Tag überstehen werde.
Naja bis jetzt geht's ja gut mal schauen ob das so bleibt.

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Dienstag, 19. Mai 2015
Familie und andere Katastrophen
Welches physikalische Gesetz schreibt denn vor das Probleme immer im Rudel auftauchen müssen ???
Da geht man Samstags auf den Geburtstag der Schwägerin doch nicht etwa zum Feiern.
Gespräche führen ist die Mission kriselt es doch im Moment in der Beziehung der beiden.Also beherzt stundenlang rumsitzen und warten bis man die Chance bekommt Gastgeber/in zu sprechen.Ein paar mahnende Worte hier eine Umarmung da und gut gemeinte Ratschläge sind Alles was man anbieten kann.
Am Ende des Tages total erschöpft geht man nach Hause mit verschiedensten Eindrücken.
Gut das meine Beziehung stabil und harmonisch ist,hoffentlich versöhnen sich die beiden und wie verarbeiten das die Kinder.
Und wie so oft die letzten Jahre Frage ich mich selbst "Wie konntest du jemals Alkohol in grossen Mengen konsumieren?"
Auch wenn ich von mehr als einem Dutzend Männern der einzige war der keinen Alkohol getrunken hatte bin ich mir sicher das dieses schon untypische bis gesellschaftlich unmögliche Verhalten genau das Richtige ist für mich.
Naja Familie halt !!!
Nur drei Tage später,ich hatte frei hat sich die Erwachsene Tochter zum Kaffeetrinken angekündigt,morgens um 10:00 Uhr was nichts Gutes bedeuten könnte war das doch so garnicht ihre
Uhrzeit.Wie erwartet erschien sie etwas deprimiert,berichtete über das ein oder andere aktuelle Problem und wirkte allgemein etwas niedergeschlagen.
Als halbwegs tauglicher Vater denkt man dann, freie Tage gibt's ja öfter also tu was.
Kurz entschlossen greift man sich die Tochter fährt zum Kindergarten um die Enkelin abzuholen.
Dann das Opa/Papa Wohlfühlprogramm.
Eisessen,Kekse kaufen.Weil es so warm ist muss eine Mütze her und ohne ein Spielzeug geht man mit Opa eh nicht nach Hause.
Gegen 18:00 Uhr ist man dann völlig erschöpft wieder Zuhause auf der Couch angekommen mit dem festen Willen heute nichtmehr aufzustehen.
Eine Stunde später klingelt das Telefon und das Krankenhaus informiert mal eben das mein Schwiegervater eben operiert wurde ein Oberschenkel-Halsbruch na Prima denke ich völlig unsensibel.
"Natürlich begleite ich dich ins Krankenhaus Schatz",das erleichterte Gesicht meiner Frau ist Ansporn genug mich wieder anzuziehen und los geht's.
Nach einem längeren Fußmarsch und etwa 30 Minuten Wartezeit auf der Intensivstation folgt ein etwa 5-Minuten Gespräch mit der Ärztin und ein sehr kurzer Besuch am Krankenbett.
Operation gut überstanden,der Anblick etwas erschreckend und auf dem Rückweg die ersten Gedanken zum Thema Pflege,Wohnsituation,Finanzen.
Gegen 22:30 Uhr wieder zuhause körperlich und Mental total am Ende nur noch ab ins Bett.
Positiv zu vermerken ist das der folgende Schlaf so erholsam war wie selten.
Keine Atemprobleme,keine nächtlichen Dämonen die einen heimsuchen nur Dunkelheit und erfrischend bewusstseinslose Zeit bis zum Morgen.
Und die Erkenntniss das Familie ein Full-Time-Job bleibt auch wenn die Kinder erwachsen sind und jeder sein eigenes Leben hat.
Die Kommenden Tage werden sicher noch interessanter werden und Freizeit absehbar ein Fremdwort.
Im Grundgesetz steht die Freiheit eines Menschen endet da wo sie die Freiheit eines anderen Menschen einschränkt.
Ich bin überzeugt davon das Familien da nicht mit gemeint waren ;)

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