Donnerstag, 9. Juli 2015
Horror
Dienstag morgen ab zur Akupunktur.
Hoch in den dritten Stock der aufgrund eines Fitness-Studios und eines Parkhauses darunter extrem weit oben ist und rein zum Orthopäden.
Soweit so gut Handtuch auf die Liege in Bauchlage und vom netten Arzt die Nadeln in den Rücken rammen lassen.
Alles normal bis der Doc den Raum verlässt.
Etwa zwei Minuten später höre ich ob in meinem Kopf oder Real ist mir immer noch nicht bewusst eine Stimme.
"Geh zum Fenster und spring"
Als introvertierter aber stets rationaler Mensch löste das schon etwas Panik aus da ich die Stimme nicht zuordnen konnte.Aber es sollte schlimmer werden.
Ohne Vorwarnung zerrte etwas an meinen Beinen,wollte mich zum aufstehen zwingen.
Ich musste meine Füße an der Kante der Liege nach unten drücken um liegenbleiben zu können.
Und weiter die Stimme die es mir schwer machte den Blick vom offenen Fenster abzuwenden.
Nach wenigen Minuten der Panik,des Horrors und des absoluten Unverständnisses dessen was da eben passiert war,Stille.
Stille bis auf das hämmern im Brustkorb und das Dröhnen im Kopf der das Ereigniss nicht verarbeiten konnte.
In meinem ganzen Leben habe ich nichts schlimmeres und gruseligeres erlebt wie das.
Nicht die Kontrolle über sich selbst zu haben,so hat sich das angefühlt,ist wohl das einzige das mir mehr Angst macht wie der Tod.
Falls jemand sowas ähnliches erlebt hat wäre ich dankbar für ein Feedback oder den Versuch einer Erklärung.

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Montag, 6. Juli 2015
Was Nun ???
Nein
Ein einfaches Wort aber eine große Wirkung.
Demokratie,Stolz,Würde,Nationale Anstrengung etc.
Mit solchen Schlagworten wurde das Referendum vorbereitet,begleitet und wohl auch gewonnen.
Finanz-Reform,Steuerbehörden die auch was einnehmen,Privatisierung solche Schlagworte hatte man nicht gehört und das sind Dinge die angepackt werden müssen will Griechenland aus dem Sumpf kommen.
Wie man derart auf die eigene Demokratie bestehen kann und gleichzeitig 18 andere Demokratien ignoriert ist schon weltfremd.
Naja die EZB pumpt kein zusätzliches Geld nach Griechenland.
Jetzt wird es wieder täglich Treffen,Gipfel,Gespräche etc. geben mal schauen was dabei herauskommt.

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Samstag, 4. Juli 2015
Familie next Chapter
Nachdem jetzt einige Wochen ins Land gegangen sind seitdem Geburtstag und dem Sturz meines Schwiegervaters ist mal wieder Zeit zu reflektieren.
Nach einigen Tagen wurde klar das ein Schlaganfall für den Sturz verantwortlich war.Mir war sofort klar das die Konsequenzen für meine Frau und meinen Schwager weitreichend werden würden.
In den ersten Tagen ging es noch um die Versorgung mit Klamotten,Zigaretten und allem was man sonst so braucht im Krankenhaus.Als das Wort Patientenverfügung zum erstenmal gefallen war bestätigten sich meine Befürchtungen.
Man organisierte für den ersten Sonntag des Krankenhaus-Aufenthaltes ein Krisen/Familientreffen.
Mein Schwager hatte auf unseren Rat gehört und war mit seiner Frau im Kurzurlaub gewesen hat uns sehr gefreut.War aber schnell verflogen als jetzt wo es wichtig war die Keule kam.
Als eins von nur zwei leiblichen Kindern hielt er es nicht für nötig zu erscheinen und schlimmer noch war der Kommentar "Er sei im Krankenhaus ja gut aufgehoben und Geld sei bei ihm sowieso nicht zu holen"
Entsetzen und Wut machten sich bei mir breit und meine Frau war maßlos enttäuscht das ihr Bruder sie in dieser Situation einfach im Stich ließ.
Das Leben ist häufig komisch und überraschend denn einer der beiden Stiefbrüder engagierte sich von Beginn an im selben Maß wie meine Frau.
Überraschend weil es der war zu dem wir länger keinen Kontakt hatten während der zweite(der wohl gemerkt bei meinem Schwiegervater wohnhaft war),schon zwei Tage brauchte um mal das nötigste an Klamotten ins KH zu bringen.
Was folgte waren drei Wochen Besuche,Behördengänge,Gespräche mit Ärzten und der Gedanke das wohl eine neue Wohnsituation geschaffen werden müsste.
Während meine Frau und ich vor Ort und im Krankenhaus quasi stationiert waren suchte mein Stief-Schwager nach einer Wohnung was während des Reha-Aufenthaltes meines Schwiegervaters schließlich gelungen war.
Die ca. 8 Wochen waren für meine Frau extrem anstrengend sowohl körperlich wie auch emotional und finanziell.Obwohl ich ihr stets zur Seite gestanden bin konnte ich sehen wie sie unter der Situation zu leiden hatte. Meine Wut auf den Teil der Familie der durch Abwesenheit glänzte wird ständig größer auch wenn jetzt das gröbste hinter uns liegt.
Mein Schwiegervater hat eine hübsche neue Wohnung die auf seine Möglichkeiten zugeschnitten ist und er fühlt sich dort sauwohl.
Ich bin am überlegen die zwei Herren deren Interesse an ihrem Vater/Stiefvater gegen Null geht zur Rede zu stellen.Oder anzuschreien,anzuklagen,irgendetwas zu tun das sie aufweckt.
Wüsste ich das es helfen würde ich wäre sofort dabei,da es aber unwahrscheinlich ist lasse ich das um meiner Frau eine weitere Enttäuschung zu ersparen.
Ich bin Scheidungskind mein Vater starb einsam als ich dreißig war.In den 23 Jahren zuvor hatte ich ihn nur drei oder viermal gesehen und das wird mich immer beschäftigen.
Gerade deshalb verstehe ich nicht wie man seine Eltern in der Not im Stich lassen kann.
Ich wünsche mir das meine Kinder eines Tages dieselbe Kraft für uns aufbringen wie meine Frau jetzt für ihren Vater.
Ich bin beeindruckt und stolz an der Seite dieser wunderbaren Frau Leben zu dürfen.
Selbst nach 26 Jahren Beziehung und 22 Jahren Ehe überrascht sie mich noch.
Während ich das schreibe schläft sie schon lange ;)
Glück ist einen solchen Menschen begleiten zu dürfen auf dem holprigen Weg durchs Leben und alles andere wird dadurch machbar und erscheint nie hoffnungslos.
Alles materielle,Status uä. wird überbewertet !!
Wer das ähnlich sieht oder vielleicht komplett anders denkt darf das gerne hier berichten.
Es würde mich interessieren wie ihr das seht.

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